Forstnerbohrer
Forstnerbohrer, nach ihrem Erfinder Benjamin Forstner benannt, werden auch Forstner Holzbohrer, Scharnierlochbohrer oder Astlochbohrer genannt. Die DIN 7483 bezieht sich auf die Eignung zur Bearbeitung von Massivholz, Astlöcher und furnierten Holzplatten, extrem hartes Holz, kunstharzverleimte und kunststoffbeschichtete Holzplatten. In der Holzbearbeitung werden Sacklöcher hergestellt um unter anderem Astlöcher sauber auszubohren, Aufnahmebohrungen für Scharniere, für Teelichter zu dekorativen zwecken, zu bohren. Die Umfangschneiden und der Zylinder bieten gute Führung, auch wenn nicht ins volle, sondern im Randbereich gebohrt wird. Forstnerbohrer nach DIN 7483 eignen sich für Bohrmaschinen mit einem 10-mm-Bohrfutter. Durch ihre glatten Hauptschneiden und Umfangsschneiden erzeugen Forstnerbohrer eine hohe Bohrlochqualität, ab gewissen Durchmessern aufsteigend im Zusammenspiel mit der Holzhärte und Holzfeuchte haben sie eine geringe Schneid-, Zerspanungsleistung.
Forstnerbohrer gezahnt genutet mit Spanbrechernuten
Warum
Die großen waagerechten planen Hauptschneiden beim Forstnerbohrer sind für über 90% der Zerspanungsleistung verantwortlich und absorbieren den aller größten Teil der benötigten Kraft und Energie. Die langen Hauptschneiden rutschen und gleiten auf dem fasrigen, oft nicht trocken abgelagertem, mehr oder weniger feuchtem Holz. Die Holzfaserung ist sehr zugfest und recht wiederstandsfähig.
Um ins Holz hinein zu kommen, braucht es sehr viel Kraft. Je größer der Durchmesser, desto mehr Vorschubkraft und Drehmoment benötigt es. Man muss hohen Druck ( Vorschubkraft ) auf die Bohrmaschine bringen, und obendrein muss die Maschine auch noch durchziehen. Dabei wird die Maschine, aber vor allem der Forstnerbohrer, sehr stark belastet und heiß.
Weiterentwicklung
Gezahnt genutete Forstnerbohrer sind für die Anwendungsfälle entwickelt, in denen mit normalen oder gezahnten Forstnerbohrern in der Umfangsschneide kein ausreichender Arbeitsfortschritt erreichbar ist.
Planschneiden mit Spanbrechernuten mit ungleicher Teilung sind zur Zerteilung der Holzfasern perfekt. Die unterbrochenen Schneiden und Schneidecken der Spanbrechernuten ritzen und zerteilen die Faser des Holzes. Da die Nuten geschliffen sind, sind sie scharfkantig, und benötigen weniger Energie. Da sie auf beiden Schneiden versetzt angeordnet sind, wirken sie gegensätzlich und doppelt. So entstehen keine Spähne, sondern ehr Bohrmehl.
Gezahnt genutete Forstnerbohrer mit geschliffenen scharfen 1 mm Spanbrechernuten mit ungleicher Teilung in den spanabhebenden Planschneiden und Zentrierspitze zum einfachen anbohren:
Senken die erforderliche Vorschubkraft und die Rotationskraft.
Senken den erforderlichen Drehmoment und das durchdrehen im Bohrfutter.
Senken die Hitzeentwicklung.
Senken den Verschleiß an Werkzeug, Bohrfutter und Maschine.
Sind ermüdungsfreier in der Anwendung.
Steigern die Zerspanungsleistung und die Produktivität.
Diese Forstnerbohrer sind:
- nach Din 7483 G komplett geschliffen mit Zentrierspitze zum punktgenauen ansetzen und zentrieren
- Massive Ausführung aus Karbonstahl mit hohem Zylinder.
- 2 Planschneiden mit Freischliff ( nachschleifbar ) und Spanbrechernuten.
- 2 Peripherieschneiden mit speziell angeschliffenen und geschärften Schneidecken.
- Hoher Zylinder für optimale Führung.
- abgesetzter zylindrischer Schaft.
Sie sollten vor erreichen der Bohrtiefe sowohl die Drehzahl als auch den Vorschub reduzieren, um einen sauberen Bohrgrund zu erzeugen.
Beachten Sie den Arbeitsschutz:
Brille zum Schutz der Augen,
keine Handschuhe oder Kleidung, die der Bohrer erfassen kann,
Werkstück sichern und spannen,
Drehzahl und Vorschub so wählen, das der Zerspanungsprozess beherrschbar bleibt.
Maschinen nur so belasten, das Sie keinen Schaden nehmen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim arbeiten mit leistungsstarken gezahnt genuteten Forstnerbohrern.